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Wieder bitter nötig: Hilfe für die Ukraine!

Hier in Berg am Irchel auf dem BungertHof leben und arbeiten wir seit mehreren Jahren mit Menschen aus der Ukraine. Dadurch geht uns dieser Krieg besonders nahe. Im Frühling 22 nahmen wir Flüchtende im Chloster3 auf und durch verlässliche Kontakte vor Ort leisten wir bis heute direkte Hilfe. Die Eskalation des Kriegs während der letzten Wochen in kalter Jahreszeit hat die Notlage der Menschen vor Ort nochmals drastisch verschärft.
Die Hilfsbereitschaft in der Schweiz ist sehr gross, und wir hoffen, dass wir gemeinsam mit Ihnen möglichst vielen Menschen helfen können.

Tot, verwundet, obdachlos

Der Überfall Russlands auf die Ukraine jährte sich am 24. Februar zum zweiten Mal. Zehntausende von Toten, zerstörte Städte, Millionen von Flüchtlingen und unsägliches Leid vieler Menschen sind das Resultat russischer Grossmachtfantasien. Bild: Avdijiwka, Region Donezk, Ostfront: Der russische Angriff verwandelte diese einst blühende Stadt wie unzählige andere in eine Ruine. Bild: Kostiantyn Liberow & Wlada Liberowa

Die verzweifelte Verteidigung der Ukraine

Der ukrainische Konflikt ist ein verzweifelter Verteidigungskampf der Ukraine gegen den russischen Angriff, der zum Ziel hat, die Ukraine gänzlich zu erobern und die annektierten Gebiete dem russischen Grossreich einzuverleiben. Werbeplakate in Moskau suggerieren: Russland kennt keine Grenzen.
Bild: Schulkinder knien nieder, um vom ukrainischen Kriegsheld Iwan Stasiuk Abschied zu nehmen, der an der Front im Kampf gegen die russischen Invasoren gefallen ist.

 

Der Verlust der Normalität

Krieg bedeutet nicht nur unendliches Leid und Zerstörung, sondern auch ein massiver Verlust der Normalität, unserer Alltagsstrukturen. Das trifft vor allem die Kinder sehr hart. Die Zerstörung von Schulhäusern, Spiel- und Sportplätzen und die Behinderung oder Verhinderung des Unterrichts sowie von schulischen oder sportlichen Anlässen jeder Art, von Wanderungen, Ausflügen, etc.: Das alles zerstört die Zukunft von mehreren Generationen mit mangelhafter Bildung und ohne Visionen. Bild: Ukrainische Kinder in einem Fußballcamp in der Region Lwiw sind aufgrund der häufigen russischen Luftangriffe gezwungen, im Korridor zu schlafen.

Was ist der Preis des Friedens?

Nach fast zwei Jahren Krieg sind viele Menschen dort zermürbt von Leid und Entbehrungen und wünschen sich eigentlich nur so schnell wie möglich Frieden und wieder ein normales Leben. Sie wissen aber auch, dass Russland diesen Krieg nicht von sich aus beenden wird. Die Ukraine hat bisher mit westlicher Unterstützung ihre Freiheit und Souveränität verteidigt. Sie hat keine andere Wahl. Putins Kriegsziele sind noch immer die Annexion von Odessa, Krywyj Rih und anderer „russischer“ Städte und die Einsetzung einer Vasallenregierung für die Restukraine. Und dann? Bild: Anlässlich einer Ausstellung in Kiew am 8. Juli 2023 trauern Angehörige gefallener ukrainischer Soldaten neben ihren Porträts, die der französische Straßenkünstler Christian Guémy auf Teile von Munitionskisten gemalt hat. Von Serhij Supinskyj

Das Nähatelier «Chust» – ein vorbildliches Selbsthilfeprojekt

Wir möchten den Schwerpunkt unserer aktuellen Sammelaktion auf die Unterstützung des Nähateliers in Chust, Transkarpatien legen. Dieses vorbildliche Selbsthilfeprojekt ist eine Initiative der Familie Pryhara.
Bis zum Überfall Russlands auf die Ukraine beschäftigte sich die Familie Pryhara nebst ihrer normalen Arbeit, Michail als Schreiner und Lessia als Lehrerin, mit Öko-Tourismus und empfing Gruppen von bis zu 20 Touristen in ihrem Zuhause.

 

Die Bildergalerie beschreibt dieses eindrückliche Projekt und seine Produktevielfalt

Was macht das Nähatelier?

Wie entstand das Nähatelier Chust?

Lessia berichtet: „Das gemeinsame Leid einte uns zu einem Zusammenleben und zur Zusammenarbeit. Wir kauften gemeinsam alle notwendigen Produkte ein, kochten gemeinsam, assen zusammen, sprachen miteinander und überlegten, was wir tun könnten. Da unser Staat nicht genug auf diesen Krieg vorbereitet war, schlossen wir uns der Freiwilligenbewegung an, um unseren Soldaten zu helfen. Es fehlte an allem. Schnell war ein stillstehendes Konfektionsatelier in der Stadt Chust gefunden. Wir mieteten es und begannen sofort Schutzwesten herzustellen."

Sinnvolles Werken für einen Neuanfang

Zur Zeit arbeiten bis zu 10 Frauen und einige Männer aus Mariupol, Cherson, Charkiw und Saporischschja im Atelier. Anfangs arbeiteten alle unentgeltlich. Mittlerweile zahlen wir 500 Griwna pro Tag (etwa 11 SFR). Das ist sind ca. 300 Griwna weniger, als was im Durchschnitt hier gezahlt wird. Für diese Frauen, die oft ihr Zuhause, ihre Arbeit und alles verloren haben, ist es aber auch ein Neuanfang und eine Möglichkeit etwas Sinnvolles zu machen.

 

Jung und Alt bei der Arbeit

Der Sohn Lessias an der Nähmaschine

Unentbehrliches und Nützliches für Militär und Zivilbevölkerung

Am Anfang wurden vor allem Schutzwesten hergestellt. Bald erweiterte sich die Produktepalette auf Schlafsäcke, Tarnnetze, warme Unterwäsche, Medizintaschen und vieles mehr. Zur Finanzierung der Miete, des Materials und der Arbeit ist das Nähatelier auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen. Mit mehr finanziellen Mitteln kann die Produktion jederzeit erhöht werden. So könnten noch mehr Menschen vor Ort unterstützt werden.

Nähen für den Krieg?

In der neutralen Schweiz stösst unsere Sammelaktion für das Nähatelier vielleicht auf Unverständnis. Aber: auch die Schweiz hat sich in beiden Weltkriegen ernsthaft auf die Landesverteidigung vorbereitet. Der Krieg in der Ukraine ist ein Verteidigungskrieg.

Der Verein «Cholidéro chin Frontêre», Fribourg

Bei einer unserer Hilfsaktionen lernten wir Michael Pachoud vom Verein «Cholidéro chin Frontêre»
(Freiburger Dialekt: «Solidarität ohne Grenzen») aus Charmey, Kt. Freiburg kennen: www.facebook.com/choliderofrontere/
Ebenso lernten wir Marc Dufey, einen Transportunternehmer aus Belmont sur Lausanne kennen, der mehrere Hilfstransporte
pro Jahr mit grossen Lastwagen in die Ukraine durchführt und dem wir in Zukunft unsere Hilfsgüter mitgeben dürfen.

Priorität liegt auf gewissen Hilfsgütern und Geldspenden

In Absprache mit dem Verein «Cholidéro chin Frontêre» legen wir die aktuelle Priorität bei den Sammlungen auf gewisse Produktekategorien (siehe Box) und Geldspenden. Viele Artikel können vor Ort oder in den Nachbarländern
preisgünstig eingekauft werden.
Wir sammeln diese Hilfsgüter in Berg am Irchel.
Hilfsgüterspenden bitte bei Ralf Hahn, Tel.:+41 79 561 99 49 oder Regina Frey, Tel.: +41 79 419 12 22 anmelden.

Bisherige Hilfsaktionen März 2022 – Ende 2023

Vor der Reise in die Schweiz heisst es Abschiednehmen

2022 führten wir drei Hilfsgütertransporte nach Nischnje Selischtsche und Pereschyn, beides Transkarpatien, Westukraine durch. Auf der Rückreise in die Schweiz nahmen wir Flüchtende mit, vor allem Frauen mit Kindern. 

Grosszügiges Sponsoring ermöglichte die Transporte

Die Fahrzeuge für die Hilfsgütertransporte wurden durch Sponsoren ermöglicht.
Die Garage Meier in Flaach stellte uns zweimal ein Transportfahrzeug gratis zur Verfügung.

Erfolgreiche Sammelkampagne über das Zürcher Weinland hinaus

Die Hilfsgüter waren das Ergebnis einer Sammelkampagne über Zeitungsartikel in lokalen Medien. Darunter waren auch begehrte Medikamente, Verbandsmaterial, etc. sowie Generatoren, die zum Teil mit Spendengeldern gekauft werden konnten. Hier wird ein alter Waschkessel abgeladen. Im Hintergrund Lessia Pryhara, die die Verteilung der Hilfsgüter und ihren Weitertransport organisiert.

Zollübergänge bedeuten lange Wartezeiten

Wartezeiten von bis zu 12 Stunden und mehr an den Zollübergängen von Polen, Ungarn und Rumänien in die Ukraine.

Verhandlungsgeschick führt zum Ziel

Manchmal braucht es viel Geduld und Verhandlungsgeschick, um die Grenzbeamten endlich dazu zu bewegen, die Weiterfahrt zu erlauben. Hier Ralf Hahn (vorne links), der die Sammelkampagne in der Schweiz koordinierte sowie die Hilfsgütertransporte begleitete. Er hat 20 Jahre in der Ukraine gelebt, spricht die Sprache und ist vertraut mit der osteuropäischen Kultur.

Essensausgabe an Flüchtende, Westukraine, März 22

Mit Schweizer Spendengeldern unterstützten wir die Einrichtung einer Grossküche für Flüchtlinge in Pereschyn sowie die Betreuung von Waisen und den Unterhalt von Flüchtenden bei der Familie Pryhara, die anfangs des Kriegs viele Flüchtende aus der Ostukraine bei sich aufgenommen hatte.

Aufnahme der ersten 12 Flüchtenden, März 22

Das Werkhaus Chloster3 war gerade fertig saniert, als die ersten Flüchtenden aus der Ukraine eintrafen und dort ein erstes Zuhause fanden. Dank Ralf Hahn, (2.v.l.), der Ukrainisch spricht, war die Kommunikation kein Problem.

Freude am Osterhasen aus der Schweiz, Ostern 22, Ukraine

In der Ukraine wird Ostern später gefeiert. Das gab uns die Gelegenheit, Bäckereien um Osterhasenspenden anzufragen. Die Bäckerei Schneider in Flaach schenkte uns tolle Osterhasen, die viel Freude bereiteten.

Das erste Mittagessen im Chloster3

Die gewerblichen Räume im Werkhaus Chloster3 sind fertig saniert. Die Ukrainerinnen Tanya (links aussen) und Larysa (rechts aussen) und die Gastronomin Claudia (3.v.l.) kochen das erste Mittagessen im Chloster3, Juni 23. Larysa und Tanya wohnen nun in einer eigenen Wohnung in Volken.

Igor und Oksana fanden eine Wohnung in Berg am Irchel

Igor und Oksana unterstützen uns mit Waffelbacken an der Eröffnungsfeier des Werkhaus Chloster3 am 23. September 2023. Sie fühlen sich wohl in ihrer Wohnung in Berg am Irchel. In der Ukraine hatten sie ihr eigenes kleines Tourismus-Unternehmen.

Ukraine-Hilfsaktion: Jetzt spenden!

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